Ausstellung in der St. Silvester Kirche Erle vom 2.12.2019 bis 25.02.2020
Das Thema „Licht auf dem Weg“ lässt uns nicht nur an die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest denken – es ist ebenso das Licht, das uns durch das gesamte Leben führen kann. Das Licht speist unser aller Leben. Ohne Licht können wir nur schwerlich existieren. Es spielt auch eine entscheidende Rolle in der Bibel: von der Schöpfung bis zum Licht der Welt im Evangelium ist die biblische Erzählung nicht ohne Licht denkbar. Es ist Antithese zum Chaos, das Gegenstück zur Finsternis, eine Quelle von Güte und Gerechtigkeit, Zeichen des Lebens.


Sofort nach der Auswahl des Themas „Licht auf dem Weg“ hatte ich mein Bild vor Augen. Das Bild hat
keinen Titel, weil es sich dem Betrachter durch näheres Hinsehen erschließt. Eine Häuserschlucht sowie
menschliche Figuren- alleine oder zu zweit- lassen sich schnell entdecken.
Die Zweiergruppen erinnern MICH an Maria und Josef: unterwegs und ohne Unterkunft, sie sind auf der
Suche. Der Weg ist lang und beschwerlich.
Ein Bezug zum HEUTE ist unausweichlich gegeben: Viele Menschen in unserer Zeit sind unterwegs; sie
suchen einen geeigneten Arbeitsplatz; sie suchen eine akzeptable und bezahlbare Wohnung; sie suchen
nach Möglichkeiten, sich auf ihrem Lebensweg zurechtzufinden; viele suchen nach einer persönlichen,
politisch korrekten Einstellung
Was es auch immer sei, zum Suchen und Finden braucht es Licht. Dieses kommt von außen, als erhoffte
Hilfe! Und es macht den Weg hell.
wüsste ich
wo der Himmel
zur Erde kommt
wie damals
ich würde wohl
meine dunkle Türe
öffnen
und hinausgehen
heute vielleicht
könnte es sein
Copyright: Elisabeth Hangartner

“aus unseren Händen” Öl – Lasurtechnik
Wir Menschen sind für den Frieden und Unfrieden auf der ganzen Welt selbst verantwortlich. So können
wir Waffen in unseren Händen halten, sollten uns aber lieber darauf besinnen, Friedenstauben fliegen
zu lassen.

Ohne Titel: das Bild besteht aus Acrylfarbe, Ölfarbe, Pigment Kohle, Kreide und Marmormehl.
Der Malstil ist informell. Ich habe die erste Farbschicht aufgetragen und dann erst überlegt was
passiert. Anschließend wurden weitere Farbschichten aufgetragen. Nach jeder weiteren Schicht
bin ich drei Schritte zurück gegangen und habe mich gefragt ob eine gewisse Spannung
entstanden ist. Aufgrund der relativ langen Entstehungsphase bin ich auf dem Bildtitel “der
Weg” gekommen.
Der Text dazu wurde dem Buch Genesis entnommen. Bei der ersten Führung durch die Aussstellung
wurde auch spontan von einer Besucherin die biblische Entstehungsgeschichte der Erde als Parallele zu
dem Bild gesehen.

Mutter, die ich 10 Jahre lang gepflegt habe, in der Tagespflege der Caritas.
Mir ist es wichtig, diese Menschen auf ihrem restlichen Weg des Lebens zu begleiten. Um den Weg nicht
zu steil zu spüren, versuche ich, Ihnen jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern um noch viel Freude
zu erleben und einen inneren Frieden zu spüren. Ihre Krankheiten kann man nicht mehr heilen, aber ich
kann Ihnen viel Lebensfreude mit auf den Weg geben.
Ich nehme sie in gewisser Weise an die Hand und begleite sie ein Stück weit.

Im Leben gibt es viele Hürden zu überwinden. Ein kleines Licht auf dem Weg gibt uns Kraft, wieder
positiv zu denken. Ein sanfter Händedruck, eine liebe Umarmung ist Balsam für unsere Seele. Familie,
Freunde die hinter uns stehen, geben uns das was wir brauchen.
Mark Forster hat es in seinem Lied “Sowieso” so definiert:
Egal was kommt, es wird gut sowieso
Immer geht ne neue Tür auf irgendwo.
Auch wenn`s grad nicht so läuft wie gewohnt,
Egal, es wird gut sowieso…

Technik: Öl in Lasuren übereinandergelegt
Ein für mich sehr emotionales Werk, entstanden während des
Sterbeprozesses meiner lieben Schwiegermutter Martha im Herbst 2019.

Ein Baum im Licht des Herbstes – Bäume ziehen sich durch die Arbeiten der letzten Jahre meiner
Malerei. In verschiedenen Farben, Formen und Erscheinungsweisen.
Ein Baum kann für mich ein Gegenstand zum Anlehnen sein, ein Schutz vor Sonne, vor Regen und Sturm.
Seine Beständigkeit bringt mir Ruhe. Seine Langlebigkeit macht mir selbst die Kürze meines eigenen
Lebens bewusst.
Dieses Bild ist in den warmen Farben des Herbstes gemalt, der blaue Streifen soll den Weg
symbolisieren. Es entsteht ein angenehmer Kalt-Warm-Kontrast.

als ich das Thema „Licht auf dem Weg“ für diese Ausstellung in einer Kirche erfahren hatte, kam mir
der spontane Gedanke, etwas abweichend zu den zu erwartenden Bereichen „Himmel“ oder
„Himmelsleuchten“ zu entwerfen.
In Anlehnung an den Spruch „.. und wenn Du meinst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein
her ..“ bot sich stellvertretend für das „Licht“ eine profane Glühbirne aus dem alltäglichen Leben an. Der
Engel ist Begleiter sowie Beschützer des gläubigen Menschen, bestimmt die Richtung und Wirkung des
Lichts und ist allgegenwärtig – auch wenn das Licht vermeintlich schwindet.
Das Schwingen symbolisiert das Hin und Her des täglichen Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen.
Der Engel bringt das Licht in dieses Leben mit seinem Auf und Ab, in die dunklen Stunden des Tages und
der Nacht,
um die häufig auch allgegenwärtigen Schattenseiten zu erhellen sowie die bösen oder auch
alptraumhaften Gedanken und Träume zu vertreiben.

Der Psalm „Dein Wort ist Licht und Wahrheit, es leuchtet mit auf all meinen Wegen, Leben und Freude
gibt es meinem Leben.“ (Psalm 119, 105) bezieht sich auf das Wort Gottes. Bei meinem Bild habe ich die
Bedeutung des Wortes meiner Mitmenschen im Blick. Das Wort meines Gegenübers kann in den
verschiedenen Lebenslagen unterschiedliche Bedeutungen für mich haben: Freude, Zuspruch,
Verständnis, Mitgefühl, um einige zu nennen.
Das Wort trägt mich weiter auf meinem Weg. Es kann unverhofft Anstoß zu einer neuen Sichtweise in
meinem Leben geben. Es wirkt sich positiv aus.

„Licht auf dem (Lebens)Weg“Acrylfarben, Fluoreszierende Farben
Es ist nicht möglich alle Lichtmomente,
die uns auf dem Lebensweg begleiten abzubilden.
Die Botschaft:
Wir kommen aus dem Licht
und am Ende des Weges
gehen wir zum Licht zurück!
Das ist der Text für mein „Tages-Bild


Augenblicke der Gnade;
Ziehen Kreise
Lassen es hell werden
Schwarz:
Schwarzes Papier wählte ich, weil mich Missbrauch, Gewalt, Krieg und Unglück erschüttern.
Besonders der Missbrauchsfall, bei dem Väter ihre Kinder im Alter von unter einem Jahr bis 11
Jahren missbrauchen und weiterreichen zu Missbrauchszwecken, hat mich derart erschüttert
und entsetzt:
mir fehlen jegliche Worte.
Hoffnung:
Die Hände symbolisieren Augenblicke der Gnade:
Nächstenliebe, Zuwendung, Hilfe …. all das Gute, das getan wird. Die Augenblicke der Gnade
ziehen Kreise, lindern das Entsetzliche, das geschieht.
Sie lassen es heller werden und geben Hoffnung

Acrylfarben, Asche und Holzmehl
Das Motiv sollte ein alter Baum mit Schaukel am Wegesrand im Licht und Schatten sein.
Die künstlerische Zielsetzung bestand darin, dass das Bild Ruhe ausstrahlt und zum Nachdenken anregt

Alles ist möglich, alles ist wahr
Kinder, in diesem Fall die Sternsinger, gehen dem Licht entgegen und hoffen in ihrer kindlichen
einfachen Wahrheit auf eine Welt ohne Krieg und Zerstörung.

Aus dem Buch “Krieg – stell dir vor, er wäre hier” von Janne Teller
Wenn bei uns Krieg wäre, wohin würdest du gehen?
Wenn durch die Bomben der größte Teil des Landes, der größte Teil der Stadt in Ruinen läge? Wenn das
Haus, in dem du mit deiner Familie lebst, Löcher in den Wänden hätte? Wenn alle Fensterscheiben
zerbrochen, das Dach weggerissen wäre? Der Winter steht bevor, die Heizung funktioniert nicht, es
regnet herein. Ihr könnt euch nur im Keller aufhalten. …Du bist noch unversehrt, aber du hast Angst.
Morgens, mittags, abends, nachts. Jedes Mal, wenn in der Ferne die Raketen abgefeuert werden, zuckst
du zusammen, jedes Mal, wenn du am Horizont Licht aufscheinen siehst und du nicht weißt, ob die
Rakete dieses Mal in deine Richtung fliegt. Jedes Mal, wenn es irgendwo kracht, zuckst du zusammen.
Wie viele deiner Freunde wurden dieses Mal getroffen?
Wieviel Leid, wieviel Angst musst du haben, bevor du entscheidest, deine Heimat zu verlassen? Bis du
dein Leben fremden Menschen – Schleppern –anvertraust für eine Überfahrt über das Mittelmeer in
eine ungewisse Zukunft?
Wie können wir Europäer uns anmaßen, über diese Menschen zu entscheiden? Ob wir die Geretteten
aufnehmen oder sie weiter im Ungewissen lassen?
609 Menschen starben von Januar bis Juni 2019 auf ihrer Flucht über das Mittelmeer. Für sie war das
Licht der untergehenden Sonne über dem Meer vielleicht das letzte Licht auf dem Weg.